21.04.2024 Das Schwarmdilemma / die Wirtschaftsvölker brauchen dringend einer zweiten Aufsatz

Nun schneit es sogar auch noch! Die andauernde Kälte-Periode wird zunehmend zu ein Problem. In die vorausgehende wärmere Periode (bis 14. April) haben die Völker grossflächige Brutanlagen geschaffen. Die jungen Bienen werden jetzt in grosser Zahl schlüpfen und die Beuten füllen. Diesen "Druck" wird den Schwarmtrieb stimulieren und es werden Weiselzellen gebaut. Die Wochenkontrollen und die allfällige schwarmverhinderenden Massnahmen, die spätestens alle 9 Tage nötig sind, können durch die niedrigen Temperaturen nicht stattfinden und die Schwarmzellen werden nach 8-9 Tage verdeckelt, was bei passendes Wetter zu einem Vorscharm führen wurde. 


Die Bienen werden bei Temperaturen unter 8 Grad nicht schwärmen, es ist jedoch damit zu rechnen, dass sobald die Temperaturen über 10-12 Grad steigen, die Schwärmen in grosser Zahl ausziehen werden. Also: Schwarmkisten parat machen!

In Bienen und Natur habe ich einen guten Artikel betr. Schwärmen und deren Verhinderung gefunden: Artikel Bienen und Natur

Übrigens scheint es so zu sein(1), dass die Bienen bei anhaltendes schlechtes Wetter Weiselzellen mit ausräumen und auch junge Königinnen am Schlüpfen hindern durch das Wiederschliessen von Zellen von schlüpfwilllige Jungköniginnen.

Ich habe bei meinen Wirtschaftsvölkern die zweite Honigzarge aufgesetzt. Nicht weil ich Hoffnung auf einen grösseren Honigeintrag mache, sondern weil das die Platzverhältnisse etwas verbessert. Sicher, wenn es einige Waben mit nur Mittelwände gibt. Aber Achtung: dies nur bei Völkern, die den Platz wirklich brauchen, andernfalls wirkt den "Leerraum" eher kontraproduktiv.


Bedingt durch die niedrigen Temperaturen können die Flugbienen kein Futter holen, es gibt auch nichts zu holen. Die Wirtschaftsvölker haben jedoch einen riesigen Futterbedarf (1-2 kg / Woche). Zum Glück haben die Völker in die wärmere Periode (März / Anfang April) einiges geholt. Jedoch sollte die Futterreserven unbedingt regelmässig kontrolliert werden (z.B. durch das Anheben der Beuten). Bitte beachten, dass mit aufgesetzten Honigwaben/-zargen nicht gefuttert werden darf.


(1) Siehe auch "Bienengemäss Imkern" von Günter Friedmann, 4. Auflage, Seite 60. BLV, ISBM 978-3-8354-1544-7


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